Ich weiss es nicht. War die Blase in Paris, oder doch in Brüssel, das Europäische Parlament, wo ich herkam? Der Brexit war für mich die Tränen meiner britischen Freunde, die die Union verliessen, diese unglaubliche Verschwendung, die uns alle Donnerstag zum weinen gebracht hatte, am letzten Tag, uns alle, britische sowie europäische Abgeordnete, da das alles nicht mehr dasselbe sein würde.

Ich kam vom gebrochenem Herzen der Union, aber in den französischen Fernsehstudios, wo ich eingeladen war, war die größte Frage ob Großbritannien von ihrem Abschied profitieren würden oder nicht, ob wir Franzosen dadurch verlieren würden und ob wir überhaupt in Zukunft mit diesen fröhlichen Brexiters, die Freitagabend, die Sekunden bis zu ihrer ‘’Freiheit’’ zählten, eine Kommunion eingehen sollte.

Ich verstand nicht. Ich verstand nicht was geschah und verstand noch weniger wieso der letzte Verteidiger des Frexits, der an meiner Linken saß, Herr Philippot, ein Mann der nichts darstellt, es begrüßte, dass die britische “Demokratie” über die brüsseler ‘’Diktatur” gewonnen hatte. Dann tat ich, was man anscheinend, niemals tun sollte. Ich fiel ihm ins Wort um in zu Fragen, wer denn dieser Diktator sei, der das Volk der Union versklaven würde. ,,Wer ist es!’’ sagte ich ihm und,da er natürlich keinen Namen mir zu entgegnen hatte, sagte er, dass der Diktator…ich sei.

Ich bin Nero, weil an eine Notwendigkeit einer Europäischen Union glaube und weil ich für sie plädiert und sie mit Händen und Füßen verteidigt habe, für 27 Jahren an den Mikrofonen von France Inter und, dass ich es weiter tun werde, Krimineller, der ich bin, auf den Bänken des Parlaments. Der Diktator bin ich und Herr Philippot sagte das, ernsthaft, und was sollte ich ihm denn darauf antworten, das man sich nicht auf eine noch dümmere Art zum Affen machen konnte?

Also, atmete ich erst einmal gut durch. Ich wollte den Vorfall lieber vergessen und viel lieber über das reden, was heute in der Union geschah, abgesehen vom Brexit, über diesen Konsensus sprechen, der sich über die Notwendigkeit einer gemeinsamen Verteidigung, einer Diplomatie und gemeinsamen Investitionen formte, aber seien wir ehrlich… Was ich gesagt hätte, hätte nicht viel Wirkung gehabt. Dieser Fakt ist viel wichtiger als der britische Abschied gen unbestimmter Horizonte. Es ist die Wahrheit, aber ich verstand, dass das nicht interessierte und das es die grosse Frage war wer von uns, die Briten oder die Franzosen, von diesem Abschied in die Freiheit Grossbritanniens profitieren würde, denn die Uhr tickte, Stunden, Minuten und Sekunden sowie vor einem neuen Jahr, das Umarmungen und Hurras einweihen würden.

Aber im Namen Gottes, welche Freiheit? Welche Demokratie wurde wiedergefunden? Niemand stellte diese Frage. Das war klar, denn wir waren noch dabei über die Vorteile der einen oder anderen zu sprechen, obwohl die einzige Frage, die einzig echte, war, zu wissen, ob ein geeintes Europa eine Macht gegenüber den Vereinigten Staaten, China und Russland wäre und in welcher Art die Fragmentation durch den Brexit uns helfen würde, uns anderen Europäern, inklusive der Briten.

In diesem Studio sprechen wir nicht dieselbe Sprache und was mich am meisten an diesem Abend traurig stimmte, war nicht der Brexit, sondern diese Anziehung, die er auf die Franzosen hatte, diese Anziehung der Blindheit – wie sehr würde ich mich gernen täuschen! Ich fühlte sie überall, in dieser Pariser Blase.

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