Redebeitrag im Plenum in der Debatte über den Fall Osman Kavala in der Türkei

Herr Erdogan hält sich für stark. Er glaubt, dass er vor unserer Kritik, unseren Protesten und unserem Druck sicher ist, weil er glaubt, dass die russische Aggression gegen die Ukraine sein Land zu einem Verbündeten gemacht hat, auf den weder die Europäische Union noch die Vereinigten Staaten verzichten können oder sollten.

Er hat nicht unrecht, aber was er nicht sieht, ist, dass uns die innenpolitischen Schwierigkeiten des Landes nicht verborgen bleiben.

Die Lage der türkischen Wirtschaft ist so schlecht und die Wahlen im nächsten Jahr werden für Herrn Erdogan so schwierig werden, dass er uns viel mehr braucht als wir ihn.

Dieser Präsident kann sich nicht auf ein Tête-à-tête mit Russland einlassen, geschweige denn mit dem Atlantischen Bündnis brechen.

Wir sollten uns also nicht vor ihm fürchten und ihm klarmachen, dass er für diese lebenslange Verurteilung eines Unschuldigen, den unser Parlament begrüßt, beklatscht und verteidigen wird, einen hohen Preis zu zahlen haben wird.

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