Kategorie: ANSICHTEN

France is back

Vor kurzer Zeit, vor zwei Jahren oder sechzehn Monaten vielleicht, wurde Frankreich noch von all seinen Partnern belächelt. Die ‘‘große Nation‘‘ ironisierten die Deutschen und der Aufruf zu einer europäischen Armee wurde als ein obsessiver Antiamerikanismus angesehen. Die Beschwörungen zum “Machteuropa“, diese Ambition aus Europa einen gleichwertigen Akteur auf der Internationalen Ebene wie die Vereinigten Staaten von Amerika zu machen, wäre nur, munkelten einige, megalomane Nostalgie eines einst großen Staates. Zu dem Plädoyer der Präsidenten der Republik zu einer gemeinsamen Industriepolitik sagten viele es wäre nur das Anzeichen eines “Colbertismus“, der jedoch bereits von einem liberalen Zeitalter überholt sei, dessen Triumph nur Frankreich verpasst hatte.

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Ein Moment des Glücks

Für Bernard Guetta ist die EU-Aufnahme der ehemaligen Oststaaten im Jahre 2004 ein Erfolg, der schon hätte seit 1989 vollzogen worden sein. ‘‘Man hätte die Oststaaten sofort nach der Begeisterung folgend dem Mauerfall integrieren sollen, wie es die Visegrad Staaten wollten. Selbst wenn ‘‘zwei Zirkel‘‘, wie Mitterand es vorschlug, entstanden wären. Wir haben es nicht geschafft Kapital aus der Zeit der Freuden auf beiden Seiten der Mauer zu ziehen und daraus unser Fundament zu machen. Hingegen haben uns zu viel auf den ‘‘wirtschaftlichen Übergang und auf die ‘‘Umsetzung der gemeinschaftlichen Errungenschaften‘‘ fokussiert und diese technokratische Kühle war sicher keine gute Sache. Als fünfzehn Jahre später, also in 2004, nach unerhörten wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Anstrengungen die ex-kommunistischen Staaten diese Konditionen erfüllt hatten, hatte niemand mehr wirklich Lust auf Sie.

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“Verlasst uns nicht”

Offener Brief für unsere britischen Freunde

von Bernard Guetta, Mitglied des Europäischen Parlaments

Vielleicht ist es schon zu spät. Auf jeden Fall, ist es bereits für euch zu spät, doch ich will es nicht glauben. Im Irrglauben rufe ich euch nach: Verlasst uns nicht, tut es nicht!
Verlasst uns nicht, denn mehr als unsere ökonomischen und strategischen Interessen, geht es hier um mehr als zweitausend Jahre gemeinsame Geschichte, die Logik einer inneren Vertrautheit, zwanzig Jahrhunderte Wechselwirkungen und Parallelevolutionen, welche hier in Gefahr gebracht werden, ohne Rechtfertigung.
Zwischen uns gibt es auf jeden Fall Auseinandersetzungen, die uns unterschiedlich machen und unsere Illusionen nähren. Manche behaupten, wenn wir uns auf beiden Seiten des Aermelkanals, unserem Binnenmeer, aufteilen, koppeln wir unsere Energien aus und erweitern den Bereich des Möglichen. Einige erhoffen sich, dass Großbritannien den einst verlorenen Ruhm zurückerlangt, wieder andere erhoffen sich, von eurem Gewicht befreit, eine Rückkehr zur guten alten Welt. Diese Illusionen tragen viel Gewicht, aber wenn ihr uns jetzt verlasst, wachen wir beide schliesslich von diesen Kindesträumen zersplittert auf.

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VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,

herzlich willkommen auf dieser Website.

Es ist nicht nur die Seite eines Europaabgeordneten, der ich voller Furcht und Erfassung geworden bin.

Es ist auch keine Seite eines Journalisten, der ich seit einem halben Jahrhundert bin.

Aus närrischem Ehrgeiz, wollte ich von meiner Arbeit als Abgeordneter in Brüssel und Straßburg berichten, die Weltgeschehnisse verfolgen und die Abläufe und Kulissen der Europäischen Institutionen beschreiben und entziffern. 

Ich wollte diese Seite mehrsprachig gestalten um die Grenzen zu überschreiten, die uns manchmal noch trennen.

Übung macht den Meister. Ich hoffe deshalb auf ihre Nachsicht und natürlich auf ihre Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen,

Bernard Guetta

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