Intervention in der Plenarsitzung zu den Philippinen

„Hold the line“, „die Stirn bieten“, das ist das Versprechen, das sich die Gegner von Herrn Duterte mutig und edel gegenseitig gegeben haben.

Die Stirn bieten, denn auf den Philippinen sind fast 9.000 Menschen, und wahrscheinlich noch viel mehr, von Schergen an der Macht unter dem Vorwand des Drogenhandels oder -konsums getötet worden.

Die Stirn bieten, denn ob Journalisten, Intellektuelle, Akademiker oder Juristen, die Gegner sind nicht nur in Gefahr, verhaftet, sondern auch ermordet zu werden.

Die Stirn bieten, denn die Auslastung der Gefängnisse hat gerade 534% erreicht.

Diktatoren sind gewöhnlich empört über Berichte, die auf ihnen lasten, aber Herr Duterte ist es nicht. Er prahlt damit, weil man sich, um es ihn sagen zu hören, vor allem nicht mit Verfahren oder der Achtung von Menschenrechte herumschlagen sollte. Er ist da, und das reicht jetzt, denn dieser oberste Richter hat sich selbst das Recht auf Leben und Tod gegeben.

Die Geschichte hat einen anderen Duterte gekannt. Es war in Rom. Sein Name war Nero.

Herr Duterte ist, zu unser aller Schande, der Nero der Neuzeit.

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