Am Tisch daneben, sprachen zwei junge Frauen miteinander, über die Rentenreform natürlich, wie jeder im Moment in Frankreich. ,,Kannst du dir vorstellen, sagte eine, siebenhundert Euro Unterschied zwischen der Rente für Männer und Frauen! – Und noch schlimmer, fügte die andere hinzu, ist es, dass es überall so ist, überall in Europa.‘‘ Sie schauten sich an, bedrückt, und eine flüstert in die Runde: ‚, Und Europa ist nicht Mal in der Lage irgendetwas dagegen zu unternehmen! Zu was ist Europa denn eigentlich nütze?‘‘

Ich hätte ihnen normalerweise sagen müssen, dass die Rentenpolitik, die gleiche Vergütung für gleiche Arbeit und die Organisation der Elternzeit nicht von der Union entschieden wurden, sondern von den Mitgliedsländern und, dass man zur gleichen Zeit nicht ‘‘Bruxelles‘‘ verteufeln könne und Europa vorwerfen könne, dass sie unzureichende Befugnisse hätte. Ein guter Abgeordneter hätte sich in ihr Gespräch eingemischt um ihnen das zu sagen, aber Europaabgeordneter oder nicht, ich wollte in Ruhe essen und kein politisches Treffen veranstalten, und dann… ,,fünfzehn Jahre‘‘, sagte ich mir.

Außer des Weltkriegs, Eine neue Krise wie in 1929 oder raschem Meeresanstieg, bleiben nur noch Maximum fünfzehn Jahre sagte ich mir, um die Entgleisung der Union zu verhindern, denn in den nächsten fünfzehn Jahren, müssen wir uns entweder als neue Macht, demokratische und soziale, auf der internationalen Szene etablieren und Großbritannien wird an unsere Tür klopfen oder unsere Einigkeit wird Teil der Vergangenheit sein. Ich sagte mir das, weil ich seit zwei Tagen unentschlossen war: zwischen der Traurigkeit und der Hoffnung, zwischen der bereits sicheren Perspektive des Ausstiegs der Briten und die Genugtuung eine Union zu sehen, die aufwacht und sich mobilisiert, die ganze Woche über, gegen den Klimawandel und für ihre Neuerfindung.

Die Spötter spotten, denn, obwohl Sie zustimmen, hat Polen sich geweigert sich für ein gemeinsames Ziel festzulegen und damit die Kohlenstoffneutralität in dreißig Jahren zu etablieren. Wenn die Polen sich nicht an dieses Engagement halten, sagen die Skeptiker, wird dieses Ziel nicht erreicht und die Union wird ihre Wörter wieder runterschlucken müssen. Ja…

Vielleicht, aber trotzdem! Die neue Kommission hat die Verteidigung unseres Planeten zum Herzen aller unserer zukünftigen Politik gemacht. Nur es getan zu haben, hat die Europäische Union die Priorität der Mutter aller Kämpfe gegeben nachdem sie ihre Bereitschaft erklärt hat, ein geopolitscher Protagonist zu werden. Im selben Moment wo die Briten abstimmen, sind die Mitgliedstaaten in die Fußstapfen der zwei anderen europäischen Institutionen, das Parlament und die Kommission, getreten, und nichts solle dann passieren?

Nichts wird sich ändern, absolut nichts, und der Beweis wird polnisch sein, da, sehr abhängig vom Kohlenstoff, die Polen nichts Anderes tun als ihren Partnern mehr finanzielle Mittel für ihre Energiewende zu entreißen?

Die Optimisten erschienen als die Dummen, aber obwohl ich es riskiere zu erscheinen, sage ich im Gegensatz, dass alles sich ändert. Wenn sich sogar die polnische Rechte an der Regierung nicht der Kohlenstoffneutralität in 2050 entgegensetzt, dann, weil ihr Image sonst gelitten hätte. Wenn eine solche Ambition die der ganzen Union geworden ist, dann hat man Bewusstsein dafür geschaffen und das heisst, dass die Europäische Meinung diesen Schritt braucht. Wenn die Mitgliedsstaaten gleichzeitig entschlossen haben eine Konferenz zur Zukunft Europas zu eröffnen, dann ist das Trauma des Scheiterns des Projekts der Konstitution jetzt überwunden, die Wähler stellen sich mehr gemeinsame Effizienz vor und, wenn wir uns nicht bewegen, machen wir aus unserer Einigkeit einen verlorenen Traum.

Alles ist miteinander verbunden. Die Briten verlassen uns nicht wegen der Immigranten aus Zentraleuropa, sondern weil sie nicht sehen, was ihnen diese Union noch bringen würde. Wenn die Damen vom Nebentisch sich fragten: ,,Zu was ist Europa nütze?’‘ dann ist es das, dass man sich aus unserer Einigkeit erwartet, dass man mehr zusammen erreichen sollte als alleine, denn sonst, was bringt das? Wenn unsere nationalen Führungskräfte sich über den europäischen Hyperaktivismus von Emmanuel Macron verärgern, sich aber zu dem Weg der institutionellen Reformen bekennen, ist es die Entfremdung Amerikas, die russische Frage und die ökologischen und technologischen Herausforderungen, die uns zwingen zu agieren.

Dieses politische Treffen, dass ich verweigert hatte, fand in meinem Kopf statt und ohne etwaige Erklärung, Frühlingsrollen verzehrt, verabschiedete ich mich von meinen Nachbarinnen ‚,Rendez-vous in fünfzehn Jahren!‘‘

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