Es wird mit Sorgfalt gesagt. Es ist absichtlich sehr eintönig ausgesprochen damit es keine ‘‘Eilmeldung‘‘ oder ‘‘Breaking News‘‘ auf den Presseseiten wird. Es ist in einem Wort: Merkel, aber wie soll man begreifen, dass diese Vorschläge der Kanzlerin, die letzte Woche im Financial Times erschienen sind, nicht mehr Gehör verschafft wurde und mehr kommentiert worden sind?

,,Ich betrachte, erklärt sie vorab, dass die Europäische Union unsere Lebensversicherung ist, da Deutschland viel zu klein ist um, alleine, geopolitischen Einfluss zu haben.’’ Die Kanzlerin betrachtet also, dass es im vitalen Interesse ihres Landes ist auf der Internationalen Bühne zu zählen und, dass man das nur mittels der EU erzielt. Eine deutsche Führungskraft sagt über Deutschland was die französischen Führungskräfte denken und über Frankreich seit vielen Jahrzehnten sagen und diese plötzliche Konvergenz zwischen den zwei ersten Mächten Europas erfährt nicht mehr Interesse als das?

Es geht hier im Gegenteil um ein wichtiges Ereignis, aber man schafft es nicht einzusehen, da man sich heute davon überzeugt hat, dass die Europäische Einheit vergangene Utopie darstellt. Ihr Schicksal hat sie eingeholt, sage ich euch! Diese Union sei, in anderen Worten, so tot, dass man nicht Merkel hört der FT erklären, dass der Brexit ein ‘‘Weckruf ‘‘ sei, dass die Union existentiell für die Interessen und Identität Deutschlands sei und, dass man sie stärken muss indem man in der Integration der Schuldenlast, der Bankenunion sowie im digitalen Binnenmarkt, weiterkommt.

Die Anführungszeichen sind selten in diesem Artikel. Mehr als ein Interview scheint es ein Gespräch zu sein, von dem indirekt berichtet wird. Diese Form erlaubt es Frau Merkel auszudrücken, was sie nicht hätte direkt sagen können, ohne Deutschland und ihre Partei zu demütigen. Es ist nur ein Test, aber die Kanzlerin tut nichts anderes als an die Union zu appellieren endlich eine geopolitische Dimension anzunehmen. Sie appelliert zur gleichen Zeit an eine digitale Unabhängigkeit der 27 (eine neue ‘’Industriepolitk’’, sagt die FT) und die Notwendigkeit, selbstverständlich, einer gemeinsamen Verteidigung.

Die transatlantische Beziehung als ‘‘wesentlichen Faktor’’, sagt sie, aber auch, stellt sie fest, dass es ‘‘grundlegende Ursachen‘‘ (und daher nachhaltige) gibt, die das Desinteresse der Vereinigten Staaten an Europa begründen. Sie befürwortet eine Entwicklung der Militärkapazitäten der Union, die ihrer Meinung nach die Kraft haben sollte sich ‚,zum Beispiel in Afrika einzusetzen‘‘, also in relevanten Bereichen, aber die nicht Teil der Prioritäten der NATO sind.

Also sehen wir es doch! Sagen wir es doch!

Politische Behauptung der Union, gemeinsame Verteidigung und Industriepolitik: diese drei großen Ideen, die bis dahin Französisch waren und ausschließlich Französisch sind nunmehr Konsens geworden. Es war absolut klar, nach dem letzten Juli, in den Debatten, in den Korridoren und den Ausschüssen des neu gewählten Parlaments. Es war offensichtlich geworden, seitdem Frau von der Leyen den Ausdruck der ‘‘geopolitische Union‘‘ in ihren ersten Redebeiträgen in Brüssel geschmiedet hatte. Es ist seitdem durch die Kanzlerin bestätigt, die durch den Elan Emmanuel Macrons aufgerüttelt wurde und sein Gefühl der Dringlichkeit zu Europa teilt.

Weit davon weg in Agonie zu sein, weit davon weg bereits tot zu sein, streckt und rüttelt sich die Europäische Union auf. Es ist endlich Zeit aufzuhören sie zu begraben und zu realisieren, dass im Gegenteil, sie sich wiederbelebt, elektrisiert, herausfordert und durch Donald Trump wiederbelebt wird, seitdem er den amerikanischen Schirm geschlossen hat, die internationale Unbeständigkeit zunimmt und uns, vor allem, als industrielle Wettbewerber ansieht, die man bekämpfen muss.

Dank diesen Mannes, dank dem Elektroshock, den seine Wahl 2016 darstellte und die Bestürzung, die er seitdem auslöst, hat die europäische Einheit ihre dritte Phase in ihrer Geschichte erreicht: Die politische Einheit nach der kommerziellen und monetären.

Es fällt einem nicht auf. Man will es nicht einsehen, aber es ist wahr, dass die Konferenz zur Zukunft Europas, die Emmanuel Macron vorangetrieben hatte sich nächsten Frühling eröffnet. Auf Seiten der europäischen und nationalen Institutionen, werden die Bürger in Panels die Veränderungen, die man in der Union realisieren sollte, debattieren. Im Rat, im Parlament, in der Kommission, natürlich in jeden der Mitgliedstaaten, werden diese Debatten umso lebhafter und schwieriger, besonders in dieser politischen Phase, mit der internationalen Behauptung, mit der gemeinsamen Verteidigung, hier kommen wir zum Kern des Themas:

Alles kann zerbrechen, denn ein gemeinsamer Markt, der von Institutionen, einer Währung, eine Verteidigung und einer gemeinsamen Diplomatie ausgestattet ist, fängt sehr stark an einer Föderation zu ähneln, aus Nationalstaaten bestehend. Herausgefordert, aufgewacht, steht Union nun mit dem Rücken zur Wand. Das wird holprig, zwangsläufig holprig, aber ‘‘levez-vous‘‘, ja, ‘‘orages désirés‘‘.

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